Geschichte des Leonberger Hundes.

Leonberger 1900

  Der Leonberger um 1900

Geschichte des Leonberger Hundes

In der Stadt Leonberg lebte in der Zeit von 1808 bis 1889 der Hundezüchter und Hundehändler
Heinrich Essig.  Er wollte einen Hund züchten, der dem Wappentier der Stadt Leonberg, einem
Löwen, ähnlich sah. Zunächst verpaarte er schwarzweiße Neufundländerhunde, auch als Landseer
bekannt, mit Bernhardinern.  Diese schwarzweißen  Mischlinge wurden über vier Generationen
weitergezüchtet;  um mehr  weiße Hunde zu erhalten, wurden noch Pyrenäen-Berghunde eingekreuzt. Der erste "Leonberger" als Rassehund wurde um 1846 geboren.  Sie waren noch vorwiegend weiß, manche schon gelblich-braun und zeigten hervorragende Eigenschaften als Wach- und Hofhunde.

Sie galten zu dieser Zeit als Raritäten und  wurden als Kostbarkeiten gehandelt. Bekannte Persönlichkeiten hielten sich Leonberger Hunde, so sollen unter anderen Kaiserin Elisabeth, Kaiser Napoleon III von Frankreich, König Umberto in Italien, Richard Wagner und Bismark einen Leonberger besessen haben.

1895 entstand der "Internationale Club für Leonberger Hunde" in Stuttgart,  1901 der "Nationale Leonberger Club" in Apolda,  und 1908 der "Leonberger Club" in Heidelberg.

Nach den beiden Weltkriegen mußte eine neue Zuchbasis geschaffen werden, da viele Leonberger die Notzeiten nicht überlebten. Am 10. Juni 1948 wurde der "Deutsche Club für Leonberger Hunde e.V." mit Sitz  in Leonberg gegründet, der noch heute das Zuchtbuch führt. Inzwischen ist die Zahl der registrierten Hunde in ganz Europa auf mehrere tausend angewachsen. Mehrmals im Jahr finden überall in der Welt  Ausstellungen statt, die sehr gut besucht sind.    

Zum Glück war der Leonberger nie "Modehund". Der Zucht dieser Rasse hat das nur gut getan.
Möge dieser herrliche Hund auch weiterhin davon verschont bleiben.
 
 

                       Bernardiner                                         Landseer                                        Pyrenäen-Berghund


Leonberger



Rassestandard und Haltung:

Der Leonberger ist ein sehr großer, kräftiger, muskulös gebauter Hund von gut proportionierter Form und selbstbewußter Ruhe bei lebhaftem Temperament. Besonders die Rüden sind mächtig. 

Farbe: löwenfarbig, goldgelb bis rotbraun mit schwarzer Maske. Schwarze Haarspitzen sind zulässig, ebenso kommen sandfarbene Hunde mit dunklen Haarspitzen vor. Das Fehlen der schwarzen Maske ist erlaubt, aber nicht erwünscht. Behaarung reichlich lang, mittelweich bis derb, anliegend mit guter Unterwolle, nie gescheitelt oder gelockt,  an Hals und Brust Mähne. Rute sehr reich behaart, nie über den Rücken gerollt getragen. Augenfarbe möglichst dunkelbraun.

Schulterhöhe: Rüden von 72 cm bis 80 cm, Hündinnen von 65 cm bis 75 cm, erwünschtes Mittelmaß
Rüden bei 76 cm, Hündinnen bei 70 cm.

Ausführlich beschrieben findet man den jetzigen Standard und auch eine kleine Sammlung früherer Standards auf der Seite: http://www.leonberger.at

Wesen: Sehr freundlicher "Familienhund", kinderfreundlich mit großer Geduld. Sehr anhänglich an seine Menschen, kein Zwingerhund! Dabei sehr wachsam, auch wenn er nicht viel bellt. Ein Leonberger ist sich seiner Stärke sehr bewusst, er hat es nicht nötig, viel zu kläffen. Er meldet kurz und wartet erst mal ab.  Er liebt die Ruhe, ist aber trotzdem temperamentvoll beim Spiel und beim Spaziergang. Manchmal ist er etwas stur, was vom Ausbilder viel Geduld und Einfühlungsvermögen verlangt. Er eignet sich selten für die Ausbildung im Schutzdienst, ist aber ein hervorragender Fährtenhund und für den Breitensport geeignet.  Auf eine gute Erziehung als Junghund  sollte man bei einem großen Hund  natürlich großen Wert legen.
Bei guter Aufzucht und Sozialisierung  hat der Leonberger keine Wesensmängel.

Haltung: Für einen so großen Hund braucht man Platz! Er sollte möglichst viel  bei seiner Familie sein, niemals nur im Zwinger gehalten werden! Ein eingezäuntes Gelände als Auslauf am Haus ist sehr gut, der Leonberger ist ein sehr wetterharter Hund, der gerne draußen ist. Trotzdem kann auf den täglichen Spaziergang natürlich nicht verzichtet  werden! Ein Leo kann aber durchaus auch in einer Wohnung glücklich sein, wenn für genügend Beschäftigung und Bewegung gesorgt ist. Treppensteigen sollte man bei so großen Hunden möglichst vermeiden. Ein großer, langhaariger Hund bringt natürlich Schmutz ins Haus. Das muß unbedingt vor dem Kauf bedacht werden, damit Unfrieden in der Familie vermieden wird. Überall sind Haare zu finden, die "gute" Sesselgarnitur und der teure Teppich sehen bald aus wie  Leonberger. Der Halter eines Leos wird auch bald auf schwarze Kleidung verzichten und auf praktische, waschbare Bekleidung achten, auf der man die blonden Haare nicht so gut sieht. 

Pflege: Das Langhaar braucht regelmäßige Pflege, durchbürsten mindestens einmal in der Woche, dabei auf Verfilzungen an den Beinen und hinter den Ohren achten. Die Ohren ebenfalls regelmäßig reinigen.  Leonberger schwimmen sehr gern! Baden und duschen sind aber nicht so beliebt, das sollte man unbedingt schon mit den jungen Hunden üben. Irgendwann müssen sie ja doch mal gebadet werden. Spätestens vor einer Ausstellung oder wenn sie Nachbars Misthaufen umgewühlt haben!


 

Wo kauft man einen Welpen?

Welpen sollten Sie grundsätzlich bei einem erfahrenen Züchter kaufen. Leonbergerwelpen werden ab der achten Lebenswoche abgegeben und kosten ab 1800 DM. Die Adressen der Züchter erfahren Sie beim Deutschen Club für Leonberger Hunde, wo auch eine aktuelle Welpenliste zu erhalten ist. Auf der Homepage des Clubs können Sie sich umfassend informieren. Die Züchter werden vom Verein überwacht. Nehmen Sie Kontakt zu ihnen auf, Leo-Besitzer reden gern über ihre Hunde. In vielen Ländern gibt es ebenfalls Leonberger-Clubs, einige Links finden Sie auf der Link-Seite!

Leider werden auch von Hundehändlern immer wieder Leo-Welpen verkauft. Das beim Kauf vermeintlich eingesparte Geld tragen Sie dann später zu Ihrem Tierarzt! Häufig sind die Tiere krank, nicht geimpft, nicht artgerecht aufgezogen und haben oft gefälschte Papiere. Achten Sie bitte darauf, wie der Züchter seine Hunde hält. Misstrauen ist angebracht, wenn der mehrere Rassen züchtet oder Ihnen die Mutter der Welpen nicht zeigen will. Tätigen Sie keinen Kauf aus Mitleid. Der Händler verdient damit sein Geld. Immer wieder werden in den Tageszeitungen Anzeigen gelesen, in denen Welpen aller Rassen angeboten werden, auf Wunsch werden diese auch noch gebracht. Sie haben dann keine Kontrolle darüber, woher diese armen Tiere kommen. Fahren Sie lieber ein paar Kilometer. Es wird im Verhältnis zur Mühe, die auf sie zu kommt, wenn Sie sich einen Hund anschaffen, eine Kleinigkeit sein. Ebenso ist der Kaufpreis noch das Wenigste, was ein Hund im Laufe seines Lebens so kostet. Sparen Sie nicht am falschen Ende!

Die Zeitschrift "Stern" hat vor einiger Zeit über einen solchen Hundehändler berichtet. Lesen Sie den Artikel auf dieser Seite! Sie finden ihn auf der Homepage der Zeitschrift "Stern" im Stern-Archiv. Der Artikel heißt:" Du armer Hund" und berichtet über die Missstände in der Massenzucht und über den Hundehandel. Er erschien am 26.9.1996. Es hat sich noch nichts geändert!
Der Züchter von unserem Argo hatte nur eine Hündin. Alina lebt in einem großen Haus mit einem riesigen eingezäunten Garten. Die Welpen wurden in der Familie groß, hatten ständigen Kontakt zu Menschen, Katzen und Kindern. Besuch war nach den ersten Wochen erwünscht. Wir haben die Hunde zwei bis dreimal in der Woche besuchen dürfen. Dabei haben wir eine Menge über die Rasse erfahren und furchtbar nette Menschen kennen gelernt. Auch heute noch haben wir einen sehr herzlichen Kontakt zu der ganzen Familie. Ich würde von ihnen jederzeit wieder einen Hund kaufen. Inzwischen lebt noch Alinas Tochter Baffy bei Familie Brömmel.  Ein weiterer Wurf wurde im April 2001 gezogen. Es waren 3 Rüden, Vater ist Cyrano von der Equitania.

Woran erkennt man einen guten Züchter?


1. Keine Massenzucht, nicht mehr als 4 Zucht-Hündinnen einer Rasse! 
2. Die Hunde haben viel Kontakt zu Menschen und werden nicht nur  in Zwingern gehalten
3. Es werden keine Welpen ohne Überprüfung des Käufers verkauft.
4. Besuche der Käufer beim Züchter  sind erforderlich. Keine Welpen am Telefon kaufen!
5. Der Züchter ist auch nach dem Kauf für den neuen Besitzer da, Kontakt erwünscht!
6. Die Mutter der Welpen ist zu besichtigen. Papiere und eventuell Fotos vom Vater sind vorhanden und können eingesehen werden.
7. Die Welpen sind sauber, machen einen gesunden Eindruck  und sind gut gefüttert. Sie kommen freudig auf den Menschen zu.  Impfpapiere und Abstammungspapiere  können eingesehen werden.
8. Die Umgebung der Hunde ist sauber, trocken und luftig. 
9. Die Welpen können bei gutem Wetter nach draußen in einen Hof oder eingezäunten Garten.
10. Das Wesen der Hunde ist freundlich, niemals ängstlich! Sie sind verspielt und zutraulich.

Es gibt Züchter, die im Wohnzimmer ihr Sofa entfernen und die Wurfkiste dort hinstellen, weil die Hündin so gerne dort aus dem großen Fenster in den Garten schaut!

Ich wünsche allen zukünftigen Leonberger-Besitzern das Glück, das wir mit Argo haben.

 

Argo von der Gänsefarm