Seminar mit J.Reuben Silverbird in Rohr im Gebirge

Im Juli wurde ich mit meinem Freund Ironimus und meinen beiden Zweibeinern zu einem Seminar eingeladen.

J.Reuben Silverbird ist ein Indianer, der in Österreich zahlreiche Seminare für Kinder und Erwachsene abhält. Hier waren es Kinder, die in den Ferien mit den Helfern des Roten Kreuzes in Rohr im Gebirge mit ihm zusammentrafen. Alle waren begeistert, einen echten Indianer kennen zu lernen. Ironimus und ich sind ja auch immer ganz begeistert, wenn er uns besuchen kommt.
Alle hörten den spannenden Geschichten zu, die er zu erzählen hatte. Ironimus und ich waren auch ganz brav, zahlreiche Kinderhände haben uns gestreichelt. Er erzählte die traurige Geschichte seines Volkes, dem von den weißen Menschen viel Unrecht zugefügt worden war.
Er gab uns den Rat, zu lernen, indem wir zuhören. Indianerkinder hatten keine Bücher, sie lernten alles von ihren Eltern, indem sie ihnen zuhörten und zusahen. Kinder waren etwas sehr Wertvolles bei den Indianern. Sie haben nicht gearbeitet aber sollten viel von den Erwachsenen lernen.
Er erzählte uns, das die Indianer sehr viel Respekt vor der Natur und vor Mutter Erde haben.
 

Aber er kennt auch viele lustige Geschichten wie die von dem Specht, der die Flöte erfand.
Es ging ein junger Indianer durch den Wald und hörte einen Specht klopfen. Der Specht klopfte 6 Löcher in einen Baum und als der Wind hindurchging, erklang ein wunderbarer Ton.
Der Indianer hörte lange zu und sagte sich: das muss ich doch auch können! Er ging zu dem Baum und wollte sich einen Ast abreißen, doch rechtzeitig hielt er inne und bat den Baum um seinen Ast. Lange musste er warten, dann kam ein Unwetter auf und der Blitz schlug einen schönen Ast ab und der fiel dem Indianer zu Füßen. Er hob den Ast hoch und bedankte sich bei dem Baum und bei seinem Schöpfer dafür.

Dann bohrte er 6 Löcher in den Ast, schnitzte ihn zu einer Flöte zurecht und verzierte die Flöte noch mit einem kleinen Adler aus Holz. Er hielt die Flöte in die Luft und wartete auf den Wind, der ihr einen Ton entlockte! Als aber der Wind nachließ, verschwand die schöne Musik und er versuchte, in die Flöte zu blasen. Er freute sich  über den schönen Ton, dachte aber, er könne sicher noch mehr verschiedene Töne aus der Flöte herausholen.
Er versuchte nun, die verschiedenen Löcher mit seinen Fingern zuzuhalten und wieder zu öffnen und es entstanden verschiedene schöne Töne!
 

Um aber ein solcher Meister der Flöte zu werden, musste er noch viele Jahre üben.

 

 

 

 

Dann hab ich den Kindern gezeigt, wie die Indianer ihr Hab und Gut beförderten, längst ehe die weißen Menschen die Pferde nach Amerika brachten. Sie hatten große Hunde, die ihnen beim Tragen und Ziehen der Lasten geholfen haben.

 

Dann sind wir alle losgezogen, um Zweige von einem Weidenbusch zu schneiden. Die Kinder haben den Busch um einen Zweig gebeten und Maiskörner geopfert. Dann wurden die Zweige vorsichtig abgeschnitten. Die Kinder sollten aus den Zweigen Traumfänger basteln.
Wir haben uns in der Zwischenzeit ein wenig in dem herrlich kühlen Bach vergnügt.
Dann hab ich alle zusammengeholt und geschaut, das jeder einen schönen Zweig hat.
Die Zweige habe ich dann auf der Trage heimgebracht.
Wir haben dann im Schatten gelegen und das Tipi bewacht, während die Erwachsenen und die Kinder gebastelt haben. Manche haben sich sehr damit gequält, aber sie haben alle einen hübschen Traumfänger gebastelt. Jetzt können nur noch die schönen Träume in der Nacht zu ihnen kommen, die bösen Träume  fangen sich im Netz und die Morgensonne verbrennt sie!
Dann hat J.Reuben Silverbird mit ihnen getanzt. Er hat über die Bedeutung der Musik und der Tänze gesprochen und auch erzählt, das es den Indianern lange Zeit von den weißen Menschen verboten war, zu tanzen.

 

Alle sollten sich an den Händen fassen und einen Kreis bilden. Er hat mit der Trommel Musik gemacht.

Ich war ganz aus dem Häuschen, habe laut mitgebellt und hätte sooooooo gern mitgetanzt!

 

Viel zu schnell war dieser wunderbare Tag vorbei. Die Kinder haben sicher in der folgenden Nacht unter ihren Traumfängern noch viele schöne Gedanken gehabt und auch sie werden diesen Tag sicher nicht vergessen: ein Tag mit einem echten Indianer!

 

 

Ahija!

 Auf Wiedersehen!